Donnerstag, 28. August 2008

Kiew

Von einer Hauptstadt in die naechste...
Inzwischen liegen schon wieder so viele neue und intensive Eindruecke und Erlebnisse zwischen der Zeit in Kiev und unserem aktuellen Aufenthaltsort Iashi, dass es einigem angestrengtem Nachdenken bedarf, um den Bildern von vor einer Woche einen angemessenen Text zur Seite zu stellen...Ich werd mein bestes geben!
Der Abschied aus Moskau war kurz und schmerzlos, nach dem schnellen Abendessen mit Anna ging's ab in die Metro und zum Bahnhof, wo uns, trotz unserer sehr zeitigen Ankunft, bereits unser Zug erwartete. Eingestiegen und Betten gesucht und, voellig ueberraschend, auf deutsch angesprochen! 2 unserer Bettnachbarn wurden gerade von Mann bzw Vater verabschiedet und der sprach uns an, erkundigte sich nach unserem Ziel und wuenschte uns beim verlassen des Zuges weiterhin eine gute Reise. Das war, nach der doch eher rar gesaeten Freundlichkeit in Russland sehr erfrischend! Ausserdem waren die Mutter + Tochter sehr angenehme Schlafnachbarn – was auf so engem Raum nicht unerheblich ist...Nach diesem “Kennenlernen” hatten wir irgendwie das Gefuehl, “Verbuendete” an der Seite zu haben, was fuer den bevorstehenden Grenzuebergang beruhigend war. Kurz zusammengefasst – es lief alles gut, auch wenn der ukrainische Beamte so lange Andreas' Passbild mit ihm verglich, dass uns beiden schon ein wenig mulmig wurde auf unseren Pritschen um 3 Uhr morgens...
Soviel zur Anreise, jetzt aber mal zum Eindruck der Stadt selbst!
Bei bestem Morgen - Wetter angekommen konnten wir im Hostel (wenig Charakter, dafuer super Lage, sauber und gute Betten – sehr zweckmaessig also aber dafuer top) Sack und Pack abstellen, unser Zimmer war allerdings noch nicht fertig. Wie gesagt, super Wetter also nicht schlimm und raus dafuer!
Schon dieser erste Erkundungsgang hat uns den Eindruck vermittelt, in einer absolut angenehmen, schoenen Stadt angekommen zu sein. Ein Eindruck, der sich in den folgenden Tagen nur noch verfestigt hat.
Nach Moskau erschien uns Kiev ueberschaubar mit seinen niedrigen Haeusern, den schmalen Gassen und kleinen Plaetzten. Wir haben uns die Stadt erlaufen und bereits am zweiten Abend konnten wir quasi blind vom Restaurant nach Hause finden. Natuerlich haben wir nur laengst nicht alles gesehen und uns nur in einem bestimmten Radius bewegt. Trotzdem wuerde ich behaupten, dass die Stadt Kiev sich einem recht schnell erschliesst – was nicht heissen soll, dass sie sich schnell erschoepft!
Dafuer bietet die Stadt ein viel zu kontrastreiches Programm: so hatten wir auf dem Programm die Klosteranlage Lavra, die sowohl fuer Touris als auch fuer Glaeubige Pilgerstaette darstellt und am Nachmittag gab es ein wenig Sonnenbaden am Sandstrand im Hydropark, einem riesigen Freizeit-Areal auf einer Insel im Fluss Dnipro. Wir waren im Chornobel Museum, auf Maerkten, im Wald; haben landestypisch gegessen und wurden mit Geschenken von dort verabschiedet, haben neue Schuhe gekauft und die alten dort gelassen und haben irgendwann die Weiterfahrt in Angriff genommen und den Zug nach Odessa gebucht...
Am 27. August gegen 22 Uhr ging's weiter gen Sueden.


Abfahrt in Moskau mit der Bahn (14 Stunden)
























bei Walodja, Dima und Anna in Moskau

Die ersten Fotos sind vom Kreml bei Putin & Medwedew, die letzten bei Anna zuhause, wo wir waehrend der Zeit in Moskau wohnen konnten!






Samstag, 23. August 2008

Moskau - die Zwischenstation

Drei Tage waren wir hier in der Hauptstadt - und schon sind sie wieder um und wir auf dem Sprung. Die Station Moskau war fuer uns beide ein wenig unwirklich: nicht mehr in Petersburg, wo ja der eigentliche Fokus auf den Freunden und der gemeinsamen Zeit lag, und noch nicht auf der "richtigen" Reise, wo es nur uns beide gibt und ein Hostel das naechste abloesen wird und "der Weg das Ziel ist" wie man so sagt.
Wieder privat und super untergebracht, diesmal bei Anna, einer alten Freundin von Andreas. Die beiden kennen sich noch aus Schueleraustausch-Zeiten und haben ueber sieben Jahre den Kontakt gehalten - und jetzt stellt sie uns ihre Wohnung zur Verfuegung!

Gesehen haben wir uns allerdings nur an den Abenden - Anna musste leider die ganze Zeit arbeiten. Gleich werden Andreas und ich fuer sie kochen und in einer guten Stunde gehts schon los zum Bahnhof, von wo wir um halb zehn in Richtung Kiev starten.

Moskau als Stadt war gross und grau - ich fuer meinen Teil konnte ihr nicht all zu viel abgewinnen. Andreas war positiv ueberrascht, er hatte Moskau eher schlecht in Erinnerung. Es gibt zwar einige schoene Ecken, zum Beispiel den Kreml oder einige Strassen etwas abseits. Schoene - grosse - Gebaeude, viele Kirchen, beeindruckende Strassen, alles da. Aber insgesamt hat mich die Stadt nicht "gekriegt", konnte ich keinen wirklichen Charakter ausmachen.

Mal sehen, vielleicht wird sich das Bild mit ein wenig Abstand noch veraendern. Im Moment bin ich jedoch nicht wirklich traurig, dass es weitergeht.

So, nun mal die Toepfe auf den Herd!
Das naechste Mal aus Kiev...

Moskau












Abschied von Petersburg






Mittwoch, 20. August 2008

Letztes aus Petersburg

Oh mann, jetzt haben wir soo viele Fotos hochgeladen und muessten eigentlich ganz schoen viel erzaehlen. Vorab, uns geht es ganz hervorragend. Unsere Zeit in Petersburg verlaeuft tatsaechlich weiterhin ausgesprochen gut! Leider ist die Zeit in unserer tollen Clique aber heute abend erstmal vorbei und das ist wirklich unheimlich traurig.
Kurz zum Wochenende: Wir waren, wie angekuendigt, campen und das ganz schoen weit draussen. Wir sind von Petersburg aus vier Stunden mit der kultigen Vorstadtbahn (Elektritschka) Richtung Norden gefahren in die Naehe der finnischen Grenze. Dort gibt es eine riesige Seenplatte, die wir mit unseren Booten erruderten. Wir suchten uns eine Insel aus und schlugen unser Camp auf. Wir, das sind an diesem Wochenende gewesen, unsere Gastgeber Roman und Olga, Tanja und Dima und noch ein weiterer Roman, die ich ausser Dima, allesamt noch aus meiner Zeit in Petersburg kenne. Auf der Insel angekommen begann dann das grossartige Camperleben inklusive Feuerholz suchen, Zelte aufbauen, Feuer machen und ueber dem Feuer kochen. Schnell mussten wir jedoch feststellen, dass Sarah und ich im Alkoholkonsum mit unseren russischen Freunden nicht so richtig mithalten koennen, was aber gar nix machte. So tranken, diskutierten, musizierten und feierten wir also die zwei Tage hindurch und hatten eine wirklich einmalige Zeit. Ein riesen Erlebnis und ich hatte danach das Gefuehl, dass ich schon genug erlebt hatte fuer diesen Urlaub und eigentlich schon wieder nach Hause fahren koennte. ;) Anfang der Woche gings dann aber weiter in Petersburg mit organisieren. Wir kauften uns erfolgreich Tickets fuer die Bahnstrecke Moskau-Kiew, sodass wir bis dahin schonmal sicher kommen. Leider ist momentan Hauptreisesaison, sodass es ausserordentlich schwierig ist die letzten freien Zugtickets zu erlangen. Mal sehen, wie sehr uns das noch in der Ukraine Probleme bereiten wird.
Ausserdem schafften wir es auch noch Tickets fuers Ballett zu ergattern! Das war wirklich ein Glueckstreffer, da tatsaechlich an dem einen uns verbleibenden Abend noch Karten fuer Tschaikovskys Schwanensee zu haben waren. Da haben wir natuerlich sofort zugeschlagen und gestern abend diesem grossartigen Stueck beiwohnen koennen. Wir haben zwar beide nur sehr bruchstueckhaft die Geschichte nachvollziehen koennen, aber alleine die Musik und die grossartigen Taenzer/innen waren den Besuch allemal wert. Vorher waren wir gestern noch auf einem kleinen Ausflug im Petersburger Umland. Wir besuchten den Peterhof, ein altes Schloss aus der Zarenzeit, das vor allem durch seine riesigen Fontaenen und Parkanlagen beeindruckt. Leider war das Wetter hier nicht ganz optimal, sodass wir uns relativ schnell wieder nach Hause aufmachten.
So, nun beginnt gleich unser Abschiedsabend, auf den wir uns beide riesig freuen und der wahrscheinlich auch ganz schoen traurig wird. Natuerlich verbringen wir diesen in grosser Runde mit unseren Freunden, bevor wir dann gegen halb eins in der Nacht uns aufmachen zum Bahnhof. Morgen gegen 10 Uhr sind wir dann schon in Moskau und unsere Reise geht so langsam los. Gottseidank werden wir dort auch von einer Freundin von mir erwartet und koennen bei ihr uebernachten, sodass wir nicht voellig auf uns alleingestellt sind in dieser Mega-Stadt. Das naechste mal dann also aus Moskau! Viele Gruesse an alle und bis bald!!!

Abschiedsstimmung